
JAAAAA – es ist vollbracht! Der Softshell-Mantel ist fertig!
Und ganz ehrlich? Niemals wieder!!!! Dieses Teil hat nur die Tatsache gerettet, dass ich am Herbstkind sew along teilgenommen habe und das halbfertige Ding gepostet hatte… sonst wäre es ganz dezent unterwegs in der Mülltonne gelandet – wäh!
Ich kann mich nicht erinnern, dass mich in den letzten 2 Jahren ein Projekt
- so lange (gefühlte 200 Stunden)
- so intensiv (alleine die Vorplanung, welches Schnittmuster)
- so ärgerlich (die Kapuze alleine habe ich 2 x zugeschnitten, 4 x aufgetrennt – die Ärmelmanschetten habe ich auch 2 x machen müssen – na zum Glück hatte ich genügend Material)
beschäftigt hatte.
Nachdem ich bereits im letzten Post die Bedenken geäussert habe, das Mäntelchen sieht aus wie die Uniform eines Müllkutschers (ehrlich, in Österreich fahren die in genau diesem Farbton rum), habe ich meine Tochter ein Stickmotiv wählen lassen. Die Wahl fiel zum Glück auf Lenis Dream, von dem wusste ich wenigstens, dass es sich tadellos sticken lässt (geht es euch auch immer wieder so, dass sich tolle Kaufdateien ganz schlecht sticken lassen, weil sie einfach nicht gut gepuncht wurden? – aber das ist ja eine ganz andere Geschichte „räusper“). BTW – meine Stickmaschine braucht nun ganz sicher ein Service, sticken geht nicht ganz so gut, wenn der Fadenabschneider nicht funktioniert …
Was ist alles noch schief gelaufen:
- die Verarbeitung einer selbst hergestellten Reflektorpaspel hat sich als schwieriger herausgestellt, als vermutet – zumal ich in der Verarbeitung von Paspeln generell nicht ganz so versiert bin.
- Reflektorpaspel in der Seitennaht, wo dann ein Reißverschluß reinkommt, ist ein wenig tricky … hätte ich mir auch vorher überlegen sollen …
- Einen Riegel über eine Reflektorpaspel und einen Reißverschluß nähen kostet 2 Nähmaschinennadeln …
- eine Reflektorpaspel bei einer Kapuze zwischen fassen ist keine gute Idee, soferne man nicht eine helmartige Kapuze haben will (was zum 1. Auftrennen der kompletten Kapuze geführt hat)
- auch das Aufnähen eines Reklektorbandes auf der Kapuze ist keine gute Idee, weil sich das Band NULL dehnt und man damit nicht über die Runden kommt (das war der Augenblick, als das Teil im Müll landete und neu zugeschnitten wurde…)
- ganz ohne Reflektor war dann doch nicht der Plan – also nur ein Stückerl dazwischenfassen damit es blitzt – ja das ging!
- Verstellriegel für die 2. Kapuze gemäß Schnittmuster angefertigt, bei genauerer Überlegung macht der vielleicht auch bei eienr Astronautenkapuzenversion Sinn. WHY – THE HELL ist der Riegel irgendwo in der Mitte? Recherche: irgendwo habe ich wohl beim Schnittmuster eine Schnittkante nicht eingezeichnet? Schnittmuster nicht gefunden – aufgetrennt, beherzt einfach auseinandergeschnitten und wieder zusammengesetzt. YEAH – jetzt sieht es gut aus …
- die Kapuze frustriert – aber beherzt an den Body angenäht – WHY – THE HELL bleibt links und rechts soviel über???? Wo sind eigentlich meine Knipse, die die Position anzeigen? Wurscht, dran damit … FEHLER, jetzt war das Ding bereits mit der Gesichtsseite an den Hals angenäht …. Macht ja nix – wir trennen gerne das mitgefasste – wegen der Optik – und bereits abgesteppte Schrägband auf und trennen die Kapuze wieder runter … (das war bereits das 2. Mal, wo ich das Ding am liebsten in den Mülleimer geschmissen hätte – ich wollte das nicht mehr nähen, ich wollte endlich was nähen, was SPASS macht, deshalb nähe ich doch …. Frage meiner Tochter an dieser Stelle: Mama, was nähst du als nächstes? Ich: etwas was Spaß macht! Dann unvorsichtig: Wieso, was hättest du den gerne? Sie: meinen Bademantel! Warum hatte ich mich nur auf dieses Gespräch eingelassen, ich will was nähen, was SPASS macht!!!)
- nächster Versuch, ja siehe da – jetzt passt es ganz genau drauf, na also – warum nicht gleich???
- Angstschweiß vor dem „Reißverschluß auf den Beleg nähen“ – passt der Beleg? Keine Probleme hier! Oh Wunder?!?
- 1. Anprobe: KREISCH!!!! Das Mäntelchen sietzt verdammt knackig!!!! Um nicht zu sagen, das Ding geht kaum zu!!!!! Nein, ich gebe nicht auf, nicht jetzt auf der Zielgeraden!! Stoff ist genug da, wir schneiden Keile zu und machen das Ding weiter, wäre doch gelacht!!!
- Wir machen uns an die, im Schnittmuster NICHT vorgesehen Ärmelmanschetten (die sind von der Ottobre-Jacke). Ich messe natürlich vorher, um die richtige Grösse zu ermittlen (bin ja nicht doof, ne?). Ich nähe die Manschette, befestige die Klettverschlüsse … es geht ans festnähen. YEAH – die Dinge passen NICHT, sind zu klein (wenn man Mass nimmt, sollte man bedenken, dass der Ärmel breiter wird, wenn man ihn kürzt … wo ist der verdammte Mülleimer!!!!!)
- NEIN – Material ist genug da – wir schneiden neu zu!!! – nur die alten Manschetten landen im Müll
- Sonntag, 22.30 Uhr – es ist geschafft, es ist vollbracht, da hängt er, der Softshellmantel!!! Wunderschön, wie ich finde! ABER – ich bin an dieser Stelle nervlich zerrüttet, schwöre mir, NIE WIEDER!!!!
- Montag Morgen: Anprobe am Kind: SCHWITZ – plärrt sie gleich: der gefällt mir nicht, den ziehe ich nicht an?



NEIN, Kind ist zufrieden, er gefällt, er passt (dank der Keile) noch ein Weilchen und wartet auf das erste Mal anziehen. Ehrlich, wenn er ihr nicht gefallen hätte, dann hätte ich das Ding in den Mist geworfen!!!
LG Claudia
Schaut doch bei nEmadA vorbei und schaut euch die vielen verlinkten tollen Herbstprojekte an!