Fashion Revolution Day!

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Heute ein eher ungewöhnliches Bild: ich hinter der Nähmaschine.

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Susanne von Mamimade hat uns Näherinnen aufgerufen zum heutigen FASHION RESVOLUTION DAY  ein Bild von uns hinter der Nähmaschine zu machen. Und kurz zu erzählen, warum wir nähen.

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Kurz umrissen: Nähen ist mein Yoga – ich nähe zur Entspannung. Und um einen gewissen Teil Kreativität in etwas produktives umzuwandeln. Ich nähe, weil ich individuelle Kleidung mag – besonders für meine Tochter. Dann weiß ich auch, dass für diese Kleidung keine Näherin leiden musste.

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Heute vor 3 Jahren geschah das furchtbare Unglück – in Rana Plaza / Bangladesh.

„Am 24. April 2013 stürzte ein Gebäude ein. Es war nicht irgendein Gebäude. Es war kurz zuvor um 3 Stockwerke erweitert worden. Statische Kontrolle oder Genehmigung gab es keine. In Rana Plaza befanden sich eine Bank, ein paar Läden und eine Nähfabrik. Am 23. April, am Tag vor dem Unglück, waren Risse in den Mauern des Gebäudes aufgetaucht,
Das Gebäude war evakuiert worden.
Am nächsten Morgen hielten die Bank und die anderen Läden geschlossen. Zu unsicher. Der Inhaber der Nähfabrik hatte Druck. Wer für die großen Modeketten produziert, produziert auf Termin. Es musste genäht werden. Als wurden die Arbeiterinnen gezwungen in das Gebäude zu gehen. Es wurde ihnen angedroht, dass sie ihren Job verlieren würden. Jobs, mit denen sie ihre Familien erhielten oder unterstützten. Bangladesh ist bettelarm.

Mit einem extrem unguten Gefühl gingen die Frauen in die Fabrik. Kaum waren sie drin, fiel der Strom aus und einige Sekunden danach brach das Gebäude in sich zusammen.

1127 Personen starben.
2438 Personen wurden verletzt.
Unzählig verloren Beine und/oder Arme.

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Seither gedenkt die Welt jedes Jahr am 24. April diesem furchtbaren Ereignis, dem Fashion Revolution Day. Frauen, die genäht haben, starben, weil ein Liefertermin mehr wert war/ist, als ein Menschenleben. Weil die Produktion eines Kleidungsstück keine Bedeutung für diese Welt hat. Welche Arbeit dahinter steckt, das wissen die Menschen nicht mehr. Und was man nicht kennt, kann man nicht schätzen.“ (Text Susanne Hartig von Mamimade).

Habt einen feinen Sonntag!

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LG Claudia

Fotos: Judith Karner – vielen Dank. Die Bilder sind im Zuge eines Taschenworkshops mit Ruth Pirer (Rootlee) entstanden.

 

 

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